Tanzpreis 2022 Christoph Winkler LAUDATIO
Lieber Christoph, eine Laudatio auf dich zu halten – ist eine ziemlich komplexe Aufgabe. Denn eine Laudatio soll den Künstler/die Künstlerin nicht nur preisen und loben, sondern das künstlerische Werk anschaulich werden lassen – verbal, sprachlich. Sie soll im Wort zusammenfassen, vielleicht auch zuspitzen, in jedem Fall deutlich werden lassen, was das Besondere an der […]
details text in German only | November 2022„Ich will dem Tanz etwas zumuten“:
Christoph Winkler ist ein Maniac. Er ist nicht nur einer der produktivsten Choreografen der freien Berliner Tanzszene, sondern auch einer der vielseitigsten. Mehr als 80 Tanzstücke hat er in den letzten 26 Jahren geschaffen. Sein inhaltliches Spektrum ist beachtlich: Es reicht von politischen und philosophischen bis zu persönlichen Themen. Oft sind es auch Musiker, die den 55-Jährigen zu seinen Tanzperformances inspirieren.
details text in German only | October 2022Im Antrags-Dauerlauf
Im Mai wurde Christoph Winkler, gemeinsam mit dem Choreografen und Ballettdirektor der Staatsoper Hannover Marco Goecke, mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet. 2014 hatte er bereits einen FAUST Theaterpreis erhalten und 2020 den Tabori Preis. Trotzdem ist seine Company Christoph Winkler ein nomadisches, prekäres Unterfangen geblieben. Woran das liegt, erzählt er im Gespräch mit tanzraumberlin.
details text in German only | August 2022Choreograf über Theorie und Praxis_ „Investment ins Humankapital“
Die Berliner Sophiensæle sind pandemisch entkernt. Kahl. Der Choreograf Christoph Winkler probt dort für seine Videopremiere „It’s all forgotten now – Performative Mixtape for Mark Fisher“. Wir treffen uns dort zu einem Gespräch über Theorie und Praxis, Leben und Arbeit, Fürsorge und Erschöpfung, Einzeiler und Krebszellen. taz: Pardon, ich bin ein paar Minuten zu spät, […]
details text in German only | November 2020Im Krebsgang
Wir treffen uns am Berliner Ostkreuz. Ganz in der Nähe lebt Christoph Winkler, mit Pflegetochter und seiner Freundin, der Tänzerin Zufit Simon, und ihren gemeinsamen Söhnen Noam und Ilay. Sie wohnen in einem der zahllosen Neubauten mit Blick aufs Wasser an der Rummelsburger Bucht, dem ehemaligen Zollhafen der DDR: auf einer abgerissenen Flaschenfabrik vor einem […]
details text in German only | November 2020Antanzen gegen den Krebs
Hoch über der Stadt und mit Blick aufs Wasser betreibt Christoph WinIder seinen Tanz-„Hub”, einen Knotenpunkt der zeitgenössischen Szene Berlins. Pragmatisch gesinnt, nennt der Choreograph den großzügigen Proben-und Lagerraum ist Obergeschoss eines Lichtenberger Elektrounternehmens sein Studio. Ja, hier entstehen neue Tanzstücke und es werden ältere Arbeiten vor ihrer Wiederaufnahme noch einmal ge-probt, so wie derzeit „On HeLa” über Zellforschung und Winklers Krebserkrankung. Dennoch ist die Bezeichnung Studio zu kurz gegriffen. Kontinuierlich wächst hier ein Werk, das Tanz mit den Fragen der Zeit zusammenführt.
details text in German only - Berliner Zeitung, Nr. 217 - Seite 15 - Feuilleton | September 2020Aus der Reihe getanzt
Julia, 14, leidet an einer Psychose, die Stück für Stück das Familienleben zerstörte. Der Pflegevater erzählt die Geschichte – auf der Bühne und im realen Leben.
Wenige Stunden war sie alt, als er sie zum ersten Mal sah. Julia* hieß sie und war das Baby seiner Ex-Freundin Susann*. Zweieinhalb Jahre war er mit Julias Mutter zusammen gewesen, bevor er sich von ihr getrennt hatte, weil er ihre Aggressivität nicht mehr ertrug. Und ihren Alkoholkonsum. Das Baby, das er nun im Arm hielt, sollte trotzdem sein Kind werden. Seine Pflegetochter Julia.
„Blackmetaldiscos sind choreografisch total interessant“
■ Der Mensch: Christoph Winkler wurde 1967 in Torgau in der DDR geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Tänzer an der Staatlichen Ballettschule in Berlin. ■ Die Extreme: 1996 begann Winkler mit seiner Veranstaltungsreihe „Klangkrieg Produktionen“. Das Konzept bestand darin, in möglichst extremer Weise Hörgewohnheiten herauszufordern. In Berliner Spielstätten wie dem verblichenen Bastard und dem […]
details text in German only | January 2015KANN ES EIN URHEBERRECHT AN DER MENSCHLICHEN BEWEGUNG GEBEN?
Mit dem Urheberrecht beschäftige ich mich seit Langem, von der musikalischen Seite her – ich hatte mal ein CD-Label. Zuletzt wurde ich als Gutachter in einer Urheberrechtsstreitigkeit ans Landgericht Nürnberg-Fürth bestellt.
details text in German only | May 2012HipHop ist nicht gleich HipHop
In seinem Projekt „Dance! Copy! Right?“ führt er auch vor Augen und Ohren, was ein Urheberrechtsschutz für Choreografien bedeuten könnte: In der Welt des Zitierens, Kopierens und Travestierens von Bewegungen würde permanent der Zensursummer ertönen.
details text in German only | May 2012Choreographie einer Radikalisierung
Martin Eifler ist der Tanzflüsterer des Staatsministers für Kultur und Medien und deshalb der Liebling der Branche. Auf der Biennale des zeitgenössischen Schaffens, der Tanzplattform in Dresden, kam der Referatsleiter gleich am Rand des ersten Panels zum Einsatz. Wollen wir das Ballett ins Gegenwarts-Portfolio des Tanzes eingliedern, fragte sich die Szene selbst – und wer […]
details December 2024Wie bringt man das Böse im Körper zum Klingen?
Christoph Winkler über die Arbeit an seinem neuen Stück „Böse Körper“, Mechanismen in der körperlichen Darstellung des Bösen und den Wandel zeitgenössischen Tanzes in Richtung Performance.
details text in German only | April 2011Hinter den Linien
Hinter den Linien ist ein Tanzstück über Krieg und Kultur als eine der spektakulärsten Beziehungen in der Geschichte menschlicher Existenz.
details text in German only | June 2003Vom Stil zur Haltung
«Musik ist Hoffnung – deshalb mache ich Platten für die Inner City», verkündete mit tiefer Stimme der prominente Gast aus Detroit. In einer Podiumsdiskussion des Berliner Labeltreffens Marke B, in der es um Vertriebswege, Strukturkrise und Wachstumsstrategien ging, klang «Mad» Mike Banks’ Aussage überraschend romantisch. Er meinte es tatsächlich ernst, der Kopf des einflussreichen Technolabels […]
details text in German only | November 2003Sie haben dem Cowboy die Brücke geflickt Sechs Jahre Kampf gegen den Mainstream: die Berliner Veranstalter und Labelbetreiber “Klangkrieg”
“Mit reinem Orchesterklang neue Musik zu vermitteln, ist in einer soundorientierten Zeit wie der unseren fast unmöglich. ” Christoph Winkler (Klangkrieg) Der Eklat war schon gebucht. Man stelle sich vor: Kurz nach dem 11. September 2001 veröffentlicht ein kleines Berliner Label eine CD, auf der sich Musiker aus 34 Ländern unter dem Titel “The World […]
details text in German only | August 2002Tanzen beginnt mit einer Kopfbewegung
„Bevor man die Wahrnehmung des Zuschauers verändern kann“, überlegt Christoph Winkler, “muss sich erst die Körperwahrnehmung des Tänzers selbst ändern. Da muss man hart am Mann arbeiten“. Fast klingt er wie ein Trainer. Aber Winkler ist ein Choreograf, der es wissen will und den Tanz radikal befragt. „Wie kann ich tanzen, heute, auf der Höhe der Zeit und ohne 150 Jahre Tanzgeschichte zu leugnen?“.
details Spielzeit | Die Monatsbeilage für Theater, Musik und Tanz | January 2002Bewegliches Heer von Metaphern
Vor allem will er kein System. Christoph Winkler, Tänzer und Choreograph, kennt die Starrheit vorgefaßter Lehrmeinungen, die Unerbittlichkeit.’ von Regelwerken und das Erdrückende von Traditionslasten zur Genüge aus eigener Erfahrung. Denn er war ein Spätberufener. Vorgesehen für eine DDR-Musterkarriere als Schienenfahrzeugbauingenieur, bewarb sich der gebürtige Torgauer kurz vor seiner Abiturprüfung, im wesentlichen aus Neugier und […]
details text in German only | January 2001Schocks aus der Zukunft. Neue elektronische Musik im Podewil: “Klangkrieg” bis an die Schmerzgrenze
Auch der Underground ist nicht umsonst. Im Podewil breitete sich in diesen Wochen im Rahmen der “MontagsMusik” und “Musik im Klub” ein “Festival” aus, das sich mit dem Geld der kulturellen Institution immerhin Träume erfüllen konnte. Endlich konnten auch Ex-Techno-Stars wie Jochem Paap und sein aktuelles Projekt “Speedy J” eingeflogen werden. Für die Aussicht auf […]
details text in German only | January 2000Army of Noise
Klang als Waffe im Kampf gegen Establishment: Das ist eine Vorstellung, die auf William S. Burroughs zurückgeht. Mit Burroughs wundert man sich also darüber, dass „Klangkrieg Prod.“ – eines der „anarchischsten Musik- und Partykonzepte Berlins“ (Ankündigung) – aus dem Maria ins Podewil umzieht. An einen Ort also, wo Subversion und Underground ansonsten nur in einem […]
details text in German only | January 2000Kurs auf den Feuervogel
Tanztage Pfefferberg, SoloDuo Festival im Theater am Halleschen Ufer, Tanzfabrik: Christoph Winkler tastet sich langsam vor in der Berliner Tanzszene. Im Programm „Tanz im Studio I ” teilt er sich einen Abend mit dem Duo Alkyonis, die spröde, minimalistisch und in Lichtbildern wie in einer dichten Melancholie gefangen von der Unerreichbarkeit des Anderen erzählen. Dagegen treten die kurzen Stücke von Christoph Winkler mit einer tänzerischen Power an, die verrät: Hier will einer alles von seinen Tänzern, um die Sprache des Tanzes voranzutreiben.
details text in German only | June 1999