Illness as Practice

Illness as Practice

2021

Über das Stück

Projektziel:

Für dieses Projekt wurden in Zusammenarbeit mit Betroffenen und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie dem Fonds Darstellende Künste einige Informationen für Künstler*innen zusammengetragen, welche im Falle einer unerwarteten, schweren Erkrankung hilfreich sein können.

Dies betrifft größtenteils förderrechtliche Fragen aber auch Fragen der Organisation künstlerischer Arbeit während einer langwierigen Krankheit.
Uns ist bewußt, dass diese Informationen keine Rechtsverbindlichkeit haben und jeder Fall im Einzelnen betrachtet werden muß.

Wir verstehen dieses Projekt als Teil des Prozesses der zunehmenden Ausdifferenzierung der Alterspyramide in der freien Szene.
Die Anzahl von Künstler*innen im oberen Teil der Pyramide (Ü50) ist stark gestiegen und wird das auch weiterhin tun. Damit steigt statistisch auch die Möglichkeit schwerer Erkrankungen. Unsere Meinung ist es daher wichtig diesen Prozess proaktiv zu begleiten.

Kompanie Christoph Winkler

Fragenkatalog für den Fall einer schweren Erkrankung im Fördersystem der freien Szene:

  • Sollte der Zuwendungsempfänger krank sein, dürfen Mittel für die Infrastruktur (z. B. Probenraum Miete) weiter ausgegeben werden? Wenn ja, wie lange?
  • Sollte der Zuwendungsempfänger über längere Zeit (6 Monate und mehr) krank sein, dürfen „feste“ Mitarbeiterinnen weiterbezahlt werden, wenn sie selbständig sind? Wenn ja, wie lange?
  • Sollte der Zuwendungsempfänger nicht in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, wer kann die Entscheidungen treffen? In welchen Bereichen? Wie lange?
  • Kann der/die Ehepartner/in oder andere Treuhänder entscheidungsbefugt sein?
  • Kann man in so einem Fall Ausfallhonorare an Künstler*innen auszahlen?
  • Sollte der Zuwendungsempfänger schwer krank sein, kann jemand ihn vorläufig ersetzen, ohne die Zuwendung umwidmen zu müssen? Wenn ja, wer kann die Person beauftragen?  Könnte z.B. eine Kolleg*in die Arbeit beenden oder andere Formen kreativer Zusammenarbeit gewählt werden?
  • Kann man Rücklagen über den Förderzeitraum bilden?
  • Kann der Förderzeitraum verlängert werden (Konzeptionsförderungen u.ä.)
  • Kann das Projekt verschoben werden (Einzelprojekt), wenn ja wie lange?
  • Kann das Format einer Produktion geändert werden um beispielsweise den Workload zu verringern in Genesungsphasen? Kann während immunsuppressiver Therapien das Format dahingehend geändert werden, dass Kontakte zu Darsteller*innen minimiert werden oder ganz entfallen?
  • Gibt es in Ihrem Haus bereits Erfahrungen mit solchen Fällen? Existiert dafür ein Leitfaden oder ähnliches?
  • Was würden Sie als Förderer von den Künstler*innen erwarten in so einem Fall. Genauer gesagt welche Informationen würden Sie gerne bekommen. Auch vor dem Hintergrund, dass Künstler*innen vielleicht Angst haben Zuwendungen zu verlieren.

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illness-as-practice_de

credits

„Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR,
[Hilfsprogramm DIS-TANZEN/ tanz:digital/ DIS-TANZ-START] des Dachverband Tanz Deutschland.“