Songs & Dances about the Weather
2023, Dauer: 60 Minuten
Über das Stück
Die Grundlage des Stückes sind Interviews mit Regenmachern u.a. der Mutter des ugandischen Tänzers Michael Kaddu und Klimadaten über das Schrumpfen der Gletschen in den Hochgebirgen. Ziel ist es die oft schwer verständlichen Daten der Klimaforschung in einem theatralen Kontext anders zu erzählen und so erfahrbare Bezüge zu den Menschen herzustellen. Dafür versuchen wir reale Klimadaten poetisch zu visualisieren und nutzen dafür mit Holovision eine neuartige Projektionsmethode um räumliche Effekte zu generieren. Somit verbindet das Stück die visuelle, „kalte“ Welt der abschmelzenden Gletscher mit einem zeitgenössischem Regenritual bestehend aus Tanz, Gesang und holografischen Projektionen.
In vielen Regionen Afrikas gibt es eine lange Tradition von Regenritualen aber einige wie z.B. die nigerianischen Tänzer verfügen über kein Wort für Gletscher oder Schnee in ihren lokalen Sprachen. Dabei werden die Gletscher auf dem afrikanischen Kontinent mit unter den ersten sein welche komplett verschwinden. Das „Regenmachen“ ist zwar immer noch sehr präsent in den jeweiligen Kulturen aber es verliert an Bedeutung. So wie beispielsweise die Mutter des Tänzers Michael Kaddu lange Zeit eine respektierte Regenmacherin war bis sie in die Kirche eintrat und aufhörte zu praktizieren.
Regenrituale dürfen dabei nicht nur auf magischen Volksglauben reduziert werden. Sie beruhen einerseits auf Beobachtungen der Umwelt und Natur um zu verstehen ob es Anzeichen für einen Wetterumschwung gibt, andererseits sind sie auch der Versuch mit den sozialen Herausforderungen von Dürre und Trockenheit umzugehen. Die Belastungen welche langanhaltende Trockenperioden für lokale Gemeinschaften mit sich bringen sind vielfältig. Sie sind einerseits praktisch aber auch spiritueller Natur.
In der Hitzeperiode 2022 haben wir in Deutschland aktuell erfahren welche sozialen Herausforderungen Extremwetterphasen mit sich bringen. Die zahlreichen „Hitzeaktionspläne“ der Länder und Gemeinden sind letztlich auch „Rainmaking“ Rituale für komplexe Gesellschaften.
In dem Stück verbinden wir nun das Vokabular solcher Rituale mit der poetischen Darstellung von Klimadaten über die abschmelzenden Gletscher. Mit der Technik der Holovision Projektionen überlagern sich beide Ebenen und kreieren ein Tanzstück mit Elementen des digitalen Theaters.
videos
Rituals of Climate Alteration - ein Interview mit Nalubanda Esther - Rainmaker und Mutter des Tänzers Michael Kaddu
Teaser
credits
Konzept: Christoph Winkler | Von und mit: Oluwafemi Israel Adebajo, Ridwan Rasheed, Michael Kaddu | 3D Künstler*innen: Yaron Maïm, Martin Böttger, Matthias Härtig | Köstume: Marie Akoury | Video Editing & Graphic: Gabriella Fiore | Technische Leitung: Fabian Eichner | Ton: Björn Stegmann | Produktionsleitung: Laura Biagioni
Eine Produktion der Company Christoph Winkler in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Termine
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05. - 08. Oktober 2023, 20:00 / Sonntag 18:00Ballhaus Ost - BerlinPremiere
ZUSÄTZLICH: So. 08.10 um 15:00Uhr - Schrumpf! Songs & Dances about the weather
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