Jerusalem

Jerusalem

2002, 6 TänzerInnen, 15 Min., 12 x 10 Meter

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Choreographie: Christoph Winkler | Tanz: Florian Bilbao, Lydia Klement, Miriam Kohler, Javier Alemán Morillo, Odile Seitz, Peggy Ziehr | Musik: Mathis Mootz Produktion: Christoph Winkler und Tanznacht Berlin

Pressauszüge

Wie auch Christoph Winklers neues Stück sich als Denkproblem präsentierte. Sein „Statement zum Nahostkonflikt“ namens Jerusalem vereint sechs Tänzer in anarchistischem Rot-Schwarz-Outfit vor einem samtig blau ausgestrahlten Hintergrund in attackenhaften Bewegungsfiguren. Eingeleitet wird dieser zehnminütige, ebenso rastlose wie gewaltbereite und doch abstrakte Tanz mit einem pompösen Gongschlag und der Behauptung jedes Tänzers: „Ich widme diesen Tanz Ariel Scharon“, bzw. Arafat, der Hamas, der israelischen Armee, den Angehörigen der Opfer und schließlich “der Stadt des Friedens“. So viel Hinweis auf ein sogenanntes aktuelles Thema ist sonst selten – zumal Winkler in Jerusalem jede weitergehende Form der plakativen Ausdrücklichkeit radikal verweigert. Der Tanz kann eben, wenn er sich selbst ernst nimmt, immer nur Tanz bleiben. Aber er kann sehr wohl sein Reflektionsfeld zeigen. „Mit der Wirkungslosigkeit von Kunst jenseits des Kunstraums habe ich mich abgefunden“, sagt Winkler, „aber für diese 15 Stückminuten fordere ich eine Wirkung ein“. Frankfurter Rundschau

Erfreulich zu sehen, wie einige ihr Potenzial weiter ausgeschöpft haben – etwa Christoph Winkler und Thomas Lehmen, zwei Künstler an entgegengesetzten Enden des ästhetischen Spektrums. Auch wenn Winkler die politische Geste zu groß geriet, hat er seine Handschrift in der Spannung von Form und Inhalt doch weiter entwickelt. Der Tagesspiegel

Rund 20 Stücke hat der Workoholic seit 1998 „angeboten“... Kaum einer baut so durchdacht geformte, erzählerische Stücke. ... Für die TanzNacht erarbeitete er 15 Minuten zum Palästina-Konflikt. Klingt unmöglich, aber das reizt Winkler ja gerade. Zitty (Portrait Ch. Winkler)